Es ist noch mehr drin

Das Ingenieurbüros Vieregg & Rössler hat im Auftrag der Grünen ein Gutachten zu den Kosten der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm erstellt. Sie kommen zu dem Ergebnis dass das Projekt teurer werden wird. Wer hätte das geahnt? Optimistisch gerechnet kommt Vieregg & Rössler auf 4,6 Mrd. €. Die Bahn spricht von 2,9 Mrd. €. Realistisch sieht das Ingenieurbüro die Kosten bei 5,3 Mrd. € – im günstigsten Fall, also wenn es beim Bau keine weiteren Komplikationen gibt. Zu erwarten sind eher Kosten im Bereich von 10 Mrd. €. Weiter wird auf die Problematik mit der großen Steigung von bis zu 3,5% eingegangen (bisher 2,5% an der Geislinger Steige) welche die Neubaustrecke für Güterzüge größtenteils unbrauchbar machen wird. Ebenso fehlen Überholbahnhöfe und Trennwände in den kurzen Tunnels, was zur Folge hat das sich dort aus aerodynamischen Problemen keine schnell fahrenden ICEs und Güterzüge begegnen dürfen.
Vieregg & Rössler ist kein unbeschriebenes Blatt. Schließlich war es auch eines ihrer Gutachten, die das Transrapidprojekt in München sterben lies.
Auch der aktuelle stern befasst sich mit dem Thema, wenn man es denn auf Papier haben möchte.

Wie unüberschaubar die Folgekosten sein können Zeigt sich am Engelbergtunnel, der dieses Jahr für rund 900.000€ saniert werden muss, nachdem 2008 schon 750.000€ und 2006 300.000€ Sanierungskosten anfielen. Beim Bau wurde der aufgrund Schwierigkeiten auch um etwas 40% teurer.

Update:
Grube hat ja dieses Gutachten gestern kritisiert und als nicht objektiv abgetan. Die Berechnungen der Bahn wären stimmig. Aber ganz nach Adenauer sagte er heute dass es teurer werden könnte. Außerdem hebt er die Bedeutung des Güterverkehrs beim Ausbau des Schienennetzes hervor. Wie geeignet war noch gleich die Neubaustrecke für den Güterverkehr aufgrund der Steigung?

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